Archimedes gilt als der Erfinder des ersten Aufzuges im Jahre 236 v. Chr. Allerdings wurden bereits im alten Ägypten Arten von Lastenaufzügen eingesetzt, um die Pyramiden und Tempel zu bauen.
Historische Aufzüge wurden meistens ausschließlich zu Beförderungen von Lasten benutzt, da es keinerlei Sicherheitsmechanismen gab, um vor einem Absturz gesichert zu sein.
Allerdings gab es, gerade an Königshöfen, auch Personenaufzüge. Zwei der bekanntesten sind wohl der „fliegende Stuhl“ aus dem Jahre 1743 der im Schloss Versailles von König Ludwig dem XV für seine Mätresse installiert wurde, oder aber der erste historische Aufzug mit Schneckengetriebe -von Iwan Kulibin- im Winterpalast des russischen Zaren in St. Petersburg (1793).
Der Durchbruch in der Personenbeförderung gelang im Jahre 1854, durch Elisha Otis und der Erfindung der Fallbremse. Die Klemmautomatik funktionierte automatisch. Das Prinzip basierte auf einen einfachen Mechanismus – die Mausefalle. Otis präsentierte dies in spektakulärer Form, indem er in einen Aufzug stieg und vor den Augen der Zuschauer das Tragseil kappen ließ. Der Aufzug bremste von selbst und die Sicherheit des Systems war somit eindrucksvoll bewiesen.
1880 wurde der erste elektrische Aufzug der Welt -erbaut durch Werner von Siemens- auf der Pfalzgauausstellung in Mannheim präsentiert. Dies war der endgültige Siegeszug des Aufzuges, da das Problem des aufwendigen Antriebs gelöst werden konnte. Vor dem elektrischen Aufzug bildete z. B. Wasserdruck eine der Kraftquellen. Die hydraulischen Anlagen waren vom Druckwasser abhängig, weshalb die Druckzylinder sehr tief in der Erde versenkt werden mussten. Ein sechsstöckiges Haus verlangte nach einem Druckzylinder in einer Tiefe von 20 Metern. Dadurch wurden diese Arten der Anlagen teuer und unrentabel.
Der von Siemens vorgestellte Fahrstuhl bezog nun ganz einfach durch Stromkabel seine Energie. Ein leise arbeitender Elektromotor, trieb mit Zahnrädern die Plattform selbstständig himmelwärts an. Die eigenwillige Bauweise des Kletterliftes – er bewegte sich wie auf einer gekippten Zahnradbahn nach oben – hatte allerdings keine Zukunft.
Jedoch löste der elektrische Dynamomotor das Problem des Antriebs endgültig. Denn die Mannheimer Innovation war konkurrenzlos preiswert in Bau und Betrieb. Was noch fehlte, war die Kombination mit einer leistungsfähigen Kraftübertragung. Die Lösung kam aus dem Bergbau von Carl Friedrich Koepe.
Dieser entwickelte 1877 den ersten Treibscheibenantrieb für einen 234 Meter tiefen Schacht. Bisher wurden Kabeltrommeln genutzt, an denen das Seil aufgewickelt und fixiert war. Koepe legte die Tragseile lose, in die Führung über die Antriebsscheibe. An einem Ende wurde die Kabine befestigt und am anderen ein Gegengewicht. Durch die damit verbundene Reibung wurden die Tragseile in der Führung gehalten und bewegt. Somit konnten nun Tragseile in beliebiger Länge verwendet werden.
Der Erfinder Alexander Miles entwickelte 1887 einen Mechanismus zum automatischen Schließen der Aufzugtüren und meldete seine Erfindung noch im selben Jahr zum Patent an.
Somit war am Ende des 19ten Jahrhunderts der heutige Aufzug geboren und Metropolen konnten nicht nur in die Breite, sondern auch in die Höhe wachsen. Heutzutage ist der Aufzug das sicherste und meistgenutzte Verkehrsmittel der Erde und befördert -statistisch gesehen- alle drei Tage die gesamte Menschheit einmal.
Quellen: Wikipedia | Mannheim² | ARD alpha | TÜV Nord
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